Fast zwei Drittel der Stimmberechtigten in Nidwalden sprechen sich für eine Staatsbeteiligung am Flugplatz Buochs aus. Der Abstimmungskampf hat hohe Wellen geschlagen.

Manch einer im Kanton Nidwalden dürfte froh gewesen sein, dass am Sonntag endlich abgestimmt wurde. Während Wochen hatte nämlich die Frage, ob sich der Kanton an Investitionen für die zivile Nutzung des Flugplatzes Buochs beteiligen soll, für eine emotionale Debatte gesorgt. In Inseraten, Flugblättern und Leserbriefen hatten Gegner und Befürworter intensiv darüber diskutiert, ob es Aufgabe des Kantons sei, sich an einem zivilen Flugplatz zu beteiligen.

Regierung zeigt sich zufrieden

Angesichts des Feuers, mit welchem der Abstimmungskampf geführt wurde, überrascht das klare Resultat des Urnengangs. 66,4 Prozent der Stimmberechtigten unterstützten einen Objektkredit in der Höhe von 10 Millionen Franken. Ein deutliches Ja kam aus allen elf Gemeinden. Mit Spannung hatte man die Resultate aus den direkt betroffenen Gemeinden erwartet. Buochs (69 Prozent) sowie Ennetbürgen und Stans mit je 58 Prozent unterschieden sich in ihrem Abstimmungsverhalten nicht allzu stark vom Rest des Kantons. Die Stimmbeteiligung lag bei 49,6 Prozent.

Die Nidwaldner Regierung zeigte sich erfreut über das sehr klare Ergebnis in allen Gemeinden. Die Rolle des Kantons im Transformationsprozess des Flugplatzes sei nach diesem Entscheid nun geklärt. «Der Kanton bleibt zu 50 Prozent am ehemaligen Militärflugplatz beteiligt. Damit kann er bei der künftigen Entwicklung direkt mitreden und Einfluss nehmen», betonte Volkswirtschaftsdirektor Othmar Filliger (cvp.). Die Bevölkerung habe erkannt, dass dies angesichts der grossen volkswirtschaftlichen Bedeutung dieser Infrastruktur notwendig sei.

Enttäuscht zeigte man sich am Sonntag bei der Interessengemeinschaft massvolle Flugplatznutzung Nidwalden, die die Vorlage in erster Linie aus finanzpolitischen Überlegungen bekämpft hatte. Mit einem Erfolg an der Urne hatte Co-Präsident Albert Gabriel zwar nicht gerechnet, doch ein besseres Resultat in den umliegenden Gemeinden hatte er sich erhofft. «Letztlich hat wohl das Argument der Arbeitsplätze den Ausschlag gegeben, die bei einem Nein angeblich gefährdet gewesen wären», erklärt Gabriel. Es sei schade, dass ein von den Gegnern eingebrachter Gegenvorschlag nicht zur Abstimmung gekommen sei. Das klare Resultat werde man selbstverständlich akzeptieren.

Die Diskussionen gehen weiter

Der Kanton Nidwalden kann sich nun mit 10 Millionen Franken an der Modernisierung des Flugplatzes Buochs beteiligen. Mit weiteren 10 Millionen Franken der Pilatus Flugzeugwerke AG erhöht sich damit das Aktienkapital der Flugplatzbetreiberin Airport Buochs AG um 20 Millionen Franken. Mit diesen Mitteln sollen die notwendigen Investitionen in die Basisinfrastruktur wie Pisten, Gebäude und Sicherheit finanziert werden.

Weitere Diskussionen um den ehemaligen Militärflugplatz, der hauptsächlich von den Pilatus-Flugzeugwerken genutzt wird, sind absehbar. Spätestens nach dem Beginn des Auflageverfahrens werden die verschiedenen Interessengruppen ihre Ansprüche geltend machen. Das Thema Flugplatz Buochs wird den Kanton Nidwalden also nicht so schnell loslassen.